Detlev Schulz-Hendel, Fraktionschef der Grünen im Landtag, sieht die Notwendigkeit einer vermittelnden Position im gerade eskalierenden Streit um den Ausbau der Bahnverbindung zwischen Hamburg und Hannover. „Die Diskussion über den Ausbau der Schiene darf sich nicht auf Schwarz oder Weiß verengen. Die Politik in Niedersachsen muss die Belange aller Menschen im Land berücksichtigen. Insofern befürworten wir Grüne weiterhin einen Ausbau im Bestand, um auch die Situation der Pendler deutlich zu verbessern. Wenn es nun Signale gibt, dass ein Ausbau im Bestand und weitere Verbesserungen bei einer vorgesehenen Generalsanierung der Strecke Hamburg-Hannover möglich sind, so begrüßen wir das sehr“, erklärte der Grünen-Politiker auf Rundblick-Anfrage.

Detlev Schulz-Hendel | Foto: Sven Brauers

Er fügte hinzu: „Natürlich verschließen wir uns nicht einem weiteren Ausbau über die Optimierung der Bestandsstrecke hinaus, sofern die Verkehrsprognosezahlen eine Entwicklung in diese Richtung hergeben. Entscheidend werden dabei aber die Vorteile für die Menschen in den betroffenen Regionen sein. Dabei kommt dem Ausbau des Regionalverkehrs eine besondere Bedeutung zu. Niedersachsen ist eben mehr als ein Transitland für durchdonnernde ICE. Klar muss deswegen sein, dass Lüneburg, Uelzen und Celle weiterhin an den Fernverkehr angeschlossen sind – perspektivisch auch im einstündigen Takt. Sollte sich der Bund tatsächlich für eine Neubaustrecke entscheiden, brauchen wir auch gleichzeitig Vorteile für die Menschen in den Regionen. Es nützt ja nichts, wenn in Soltau Verbesserungen für Reisende erzielt werden, gleichzeitig aber Menschen von Soltau nach Celle mangels reaktivierter Bahnstrecken nur mit dem Auto kommen können.“