Stefan Birkners Wechsel zur Autobahngesellschaft ist unsicher
Stefan Birkner, ehemaliger FDP-Landesvorsitzender, kann doch nicht so reibungslos wie bisher vermutet seine neue Aufgabe bei der Bundesautobahngesellschaft antreten. Anfang April hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing dem Aufsichtsrat der Gesellschaft mitgeteilt, dass der bisherige Geschäftsführer Stefan Krenz gehen will und Birkner als neuer Geschäftsführer ins Unternehmen kommt.
Jetzt sickert durch, zuerst im „Handelsblatt“, dass im Aufsichtsrat die nötige Zweidrittelmehrheit für Birkners Berufung gegenwärtig nicht sicher ist. Dieses Gremium ist paritätisch aus Arbeitnehmer- und Regierungsvertretern besetzt. Die Arbeitnehmervertreter sollen auf Wissing sauer sein, weil Krenz nicht ohne Zustimmung des Aufsichtsrates einfach gehen könne und der Bundesminister mit seiner öffentlichen Erklärung unzulässig vorgeprescht sei.
Außerdem sei der Organisationszuschnitt der Gesellschaft (Birkner würde als vierter Geschäftsführer zur Stärkung der politischen Kommunikation kommen) noch nicht einvernehmlich geklärt. Beobachter rechnen nun damit, dass sich die Missverständnisse bald aufhellen können und eine Verständigung erzielt wird. Falls sich das aber hinziehen sollte, wird auch nicht ausgeschlossen, dass Birkner am Ende nicht berufen wird. Der promovierte Jurist ist derzeit bei der Unternehmensberatung Ernst and Young beschäftigt, er sollte „im Sommer“ in die Autobahngesellschaft gehen.
Dieser Artikel erschien am 02.05.2023 in der Ausgabe #079.
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