SPD, Grüne und CDU bei generalistischer Pflegeausbildung einig
Das Gesetz für eine generalistische Pflegeausbildung geht auf die Zielgerade. Man wolle das Gesetz im Bundestag bis Ende des Jahres beschließen, sagte die hannoversche SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack im Gespräch mit dem Rundblick. Tack ist Mitglied im Sozialausschuss. Bei der generealistischen Pflegeausbildung sollen Alten- Kranken- und Kinderkrankenpflege bei der Grundausbildung zusammengeführt werden. Im Anschluss sollen sich die Auszubildenden dann für einen Wahlbereich entscheiden können.
Tack setzt darauf, dass mit der geplanten Änderung die Pflege massiv gestärkt werden kann. Die Auszubildenden der Kranken- und Altenpflege bekämen dadurch zumindest Basiskenntnisse der jeweils anderen Bereiche. „Für ältere demenzkranke Menschen ist der Pfleger im Krankenhaus gar nicht ausgebildet. Auf der anderen Seite fehlt es in der Altenpflege an Kompetenzen in der Krankenpflege“, so Tack. Zugleich setzen Befürworter der Änderung darauf, dass der Pflegeberuf durch die neue Ausbildung attraktiver wird.
Im Sozialausschuss des niedersächsischen Landtags hatten kürzlich auch SPD und Grüne einem CDU-Antrag zugestimmt, im dem die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung gefordert wird. Der CDU-Sozialpolitiker Max Matthiesen sieht in der gemeinsamen Ausbildung große Vorteile. „Die Fachkräfte sind dann universell einsetzbar“, sagte Matthiesen dem Rundblick. Filiz Polat, pflegepolitische Sprecherin der Grünen, sieht in der Zustimmung zu dem Antrag ein klares Signal aus Niedersachsen, dass die neue Pflegeausbildung zügig kommen müsse. Man sei bereits in Gesprächen, wie die generalistische Ausbildung in der Praxis konkret umgesetzt werden könne. Vorgesehen ist, dass das Gesetz in Stufen zum 1. Januar 2018 in Kraft treten soll, damit Pflegeschulen und Ausbildungsbetriebe ihr Ausbildungsangebot entsprechend anpassen können.
Die FDP-Landtagsfraktion sieht eine geänderte Pflegeausbildung derweil skeptisch. Dort wird befürchtet, das sich die Azubis danach für die attraktiveren und stärker anerkannten Arbeitsplätze im Krankenhaus entscheiden und die Altenpflegeheime ein Nachwuchsproblem bekommen.