SPD-Fraktionschefin will gegen Werkverträge vorgehen
SPD-Fraktionschefin Johanne Modder will angesichts der Zustände in der Fleischwirtschaft hart gegen das System der Werkverträge vorgehen. „Wir sind an einer Stelle, an der wir das nicht weiter zulassen können“, sagte Modder am Mittwoch in Hannover.
Sie glaube nicht, dass man durch Selbstverpflichtungen zu wirklichen Veränderungen kommen werde. „Da fehlt mir inzwischen der Glaube. Es bedarf gesetzlicher Regelungen“, meinte die SPD-Fraktionsvorsitzende.
Die Corona-Krise bezeichnete Modder als Brennglas, durch die gesellschaftliche Problemlagen deutlich würden. Bei Werkverträgen gehe es allerdings nicht nur um die Fleischindustrie. Viele Menschen arbeiteten und wohnten aufgrund von Werkverträgen unter unhaltbaren Bedingungen.
Corona-Ausbruch in niedersächsischem Geflügelschlachtbetrieb
Die Zustände in der Fleischbranche sind durch Corona-Ausbrüche in mehreren Betrieben wieder in den Fokus geraten Nach dem massiven Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb von Tönnies sind in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf strenge Auflagen in Kraft getreten. Betroffen davon sind insgesamt rund 640.000 Einwohner. Das Tönnies-Werk Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh gilt als Ausgangspunkt des Ausbruchs, auch im Raum Warendorf wohnen viele Tönnies-Mitarbeiter.
Derweil gibt es auch einen Corona-Ausbruch in einem Geflügelschlachtbetrieb in Niedersachsen. In Wildeshausen haben sich 23 Mitarbeiter infiziert. Jetzt sollen zügig 1100 Beschäftigte getestet werden.