SPD-Abgeordnete warnen: Fischer kämpfen um ihre Existenz
Die SPD-Landtagsabgeordneten Karin Logemann und Oliver Lottke fordern mehr Hilfe für die Fischer in Niedersachsen. „In Schleswig-Holstein zum Beispiel können Fischer auch einen Antrag auf Corona-Soforthilfe stellen. Hier in Niedersachsen geht das bisher nicht. Wir fordern, dass sich das ändert“, sagte Logemann am Dienstag in Hannover.
Auch die Fischer seien in den vergangenen Wochen von den Schließungen in Gastronomie und Industrie betroffen gewesen. Sie verließen deshalb deutlich seltener den Hafen, was zu dramatischen Einnahmeausfällen führe.
Logemanns Fraktionskollege Oliver Lottke befürchtet nach der Pandemie Wettbewerbsverzerrungen in der europäischen Fischerei. „Die EU hat zwar Gelder für die Unterstützung der Fischer freigegeben – die deutsche Richtlinie lässt die Fischer aber befürchten, dass es nach der Pandemie doch zu Verzerrungen kommt, da sie zum Beispiel mit den niederländischen Fischern um den Rohstoff Fisch im Wettbewerb stehen“, so Lottke.
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Logemann rechnete vor, dass die laufenden Kosten für einen Krabbenkutter von monatlich rund 20.000 Euro derzeitigen Einnahmen zwischen 4800 und 6000 Euro gegenüberstünden. „Dass hier Fischer um ihr Überleben fürchten und ganze Existenzen bedroht sind, sollte jedem klar sein“, sagte Logemann. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace führt die Verluste der Krabbenfischer derweil weniger auf geringere Absatzmöglichkeiten, sondern vielmehr auf ausbleibende Schälkapazitäten in Marokko zurück.