Soll mit negativen Berichten der Verkauf der Nord/LB torpediert werden?
Die Berichte des NDR und der Süddeutschen Zeitung über einige negative Beurteilungen aus der internen Revision der Nord/LB haben die Landespolitik aufgerüttelt. Am Mittwoch wollen Finanzminister Reinhold Hilbers als Nord/LB-Aufsichtsratschef und Nord/LB-Vorstand Thomas Bürkle im Haushaltsausschuss des Landtags über die Vorgänge berichten. Aus den Unterlagen soll hervorgehen, dass die Kreditnehmer teilweise unzureichend geprüft und überwacht worden seien (der Rundblick berichtete am Freitag). Hilbers zeigte sich verärgert darüber, dass vertrauliche interne Bankunterlagen öffentlich geworden waren. Von 1000 Schiffsfinanzierungen seien die Unterlagen über vier Fälle herausgegriffen worden. Es handele sich um einzelne Teile aus viel umfassenderen Akten, die in ihrer Beurteilung sehr komplex seien. Unterdessen wird in der Landespolitik darüber spekuliert, was Mitarbeiter der Bank bewogen haben könnte, dieses Material Medien zuzuspielen. Die Wirkung könnte sein, dass mögliche Investoren abgeschreckt werden – und damit die mögliche Kapitalstärkung, die mit einer Beteiligung privater Geldgeber einhergehen kann, geringer ausfällt. Das wiederum könnte jenen gelegen kommen, die sich gegen den Einstieg privater Investoren bei der Nord/LB (verknüpft mit dem Risiko eines härteren Sanierungskurses) wenden.