Bei der Vorbereitung der Personalentscheidungen für die nächste Wahlperiode hat es zwischen Montagabend und Dienstagmorgen in der SPD noch eine Überraschung gegeben. Nicht die hannoversche SPD-Abgeordnete Thela Wernstedt, die erst als Favoritin gegolten hatte, soll neue Landtagspräsidentin werden. Die Führungsgremien der Partei schlagen für dieses Amt vielmehr die bisherige SPD-Generalsekretärin Hanna Naber aus Oldenburg vor.

Foto: Hanna Naber

Wie es heißt, spreche der Bezirksproporz für diese Personalie. Wernstedt gehört dem SPD-Bezirk Hannover an, Naber dem SPD-Bezirk Weser-Ems. Da sowohl der Ministerpräsident Stephan Weil als auch der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Grant Hendrik Tonne aus dem Bezirk Hannover kommen, dürfe nicht auch noch das Amt der Landtagspräsidentin an eine Hannoveranerin fallen, hieß es. Andere entgegneten, die Ärztin Wernstedt sei die fachlich am besten geeignete Bewerberin für das Amt der Parlamentspräsidentin. Die 51-jährige Diplompädagogin Hanna Naber ist seit 2017 Landtagsabgeordnete, sie hatte sich vor Beginn ihrer Landtagstätigkeit vor allem in der Arbeiterwohlfahrt im Bezirk Weser-Ems engagiert.


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Mit der Wahl von Hanna Naber wird der SPD-Bezirk Weser-Ems allerdings erheblich gestärkt. Er stellt drei Minister (Olaf Lies, Boris Pistorius und Kathrin Wahlmann) und die Landtagspräsidentin. Der SPD-Bezirk Braunschweig indes ist nur mit einem einzigen Minister vertreten und wird vermutlich in der nächsten Landesregierung drei Staatssekretäre stellen.