Mehrdad Payandeh, niedersächsischer Landesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), unterstützt die Forderung nach einem Azubi-Ticket. Dieses Ticket soll Auszubildende 365 Euro im Jahr kosten, also einen Euro pro Tag, und eine freie Fahrt für alle Straßenbahnen, Busse und Regionalzügen gewähren. „Arbeitgeber, Kammern und Gewerkschaften sind sich einig: Die 243.000 niedersächsischen Auszubildenden brauchen ein landesweites Azubi-Ticket“, sagte Payandeh.

Mobilität ist im Flächenland ein entscheidender Faktor. Ein 365-Euro-Ticket soll Azubis locken. – Foto: Bulgac

Mit regionalen Lösungen sei ihnen nicht geholfen, denn in einem Flächenland wie Niedersachsen müssten sie oft über mehrere kommunale Grenzen hinweg große Distanzen zwischen Wohnort, Schule und Betrieb überwinden. Der DGB-Landeschef erklärte weiter, das moderne Mobilitätskonzept habe das Potenzial, die hohen Kosten der Auszubildenden zu verringern, die klimapolitischen Ziele der Landesregierung zu unterstützen, die duale Ausbildung attraktiver zu machen und den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken.


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Auch die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) befürworten ein solches Ticket. UVN-Hauptgeschäftsführer Volker Müller sieht darin ein geeignetes Mittel, um mehr junge Menschen für die berufliche Bildung zu begeistern. „Neben der Berufswahl ist häufig die Mobilität zum Arbeitsplatz und zur Berufsschule eine ernstzunehmende Sorge und entscheidendes Kriterium bei der Arbeitgeberwahl“, sagte Müller. „Gerade der ländliche Raum und Unternehmen, die weiter entfernt von Berufsschulen und Ballungsgebieten sind, leiden darunter.“ Bei der Umsetzung solle die Landesregierung allerdings darauf achten, dass die Finanzierung des Azubi-Tickets und die damit verbundenen Minderbeträge nicht zu Lasten der Verkehrsbetriebe gingen, so der UVN-Chef. Zuvor hatte der Landesausschuss für Berufsbildung (LABB) den Appell an die Landesregierung formuliert, ein solches Ticket für Auszubildende einzuführen.