Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt sieht zum Schuljahresbeginn keine Schwierigkeiten bei der Unterrichtsversorgung. In den vergangenen drei Wochen seien an der Unterrichtsversorgungs-Hotline nicht viele Anrufe eingegangen. Auch aus der Landeschulbehörde gebe es keine Meldungen, dass es flächendeckend Unterrichtsausfälle gibt. Es habe noch nie so viele Lehrereinstellung gegeben wie in den vergangenen Jahren, machte Heiligenstadt deutlich. „Wir stellen so viele Lehrer ein wie wir nur können.“

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Sowohl Heiligenstadt als auch der SPD-Bildungspolitiker Stefan Politze sprachen von einer historischen Situation. „CDU und FDP blenden die Zuwanderung aus und damit die mehr als 36.000 Kinder, die nun zusätzlich an den Schulen seien. Dafür ist die Lage an den Schulen hervorragend“, lobte Politze. Der schulpolitische Sprecher der Grünen Heiner Scholing, sagte, es stünden nicht genügend Bewerber für die Lehrerstellen zur Verfügung. Das sei kein niedersächsisches Phänomen.

Die Oppositionsfraktionen von CDU und FDP übten scharfe Kritik an der Ministerin. Der CDU-Bildungspolitiker Kai Seefried sprach von der schlechtesten Unterrichtsversorgung seit 15 Jahren. Im vergangenen Schuljahr sind an den Schulen 242.000 Stunden ausgefallen, in diesem Jahr werden es sogar über eine Million Schulstunden aus“, sagte Seefried. Damit falle in Niedersachsen jede zehnte Schulstunde aus, rechnete der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, vor. Die Situation führt laut Försterling dazu, dass viele Schulen deutlich unter der anvisierten Unterrichtsversorgung von 98 Prozent lägen und es teilweise sogar schon Versorgungsschwierigkeiten beim Pflichtunterricht gebe.