Die Grünen im Landtag fordern, dass die Industrie für die Plastikentsorgung an den niedersächsischen Stränden bezahlt. „Die Kosten der Strandreinigung gehen auf die Müllgebühren. Wenn Sie auf Borkum wohnen, dann müssen Sie nicht nur das Plastik an ihrem Strand sehen, sondern auch noch selbst dafür zahlen, dass der Strand davon gereinigt wird“, sagte die Grünen-Abgeordnete Imky Byl am Montag in Hannover.

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Die Kosten für die Strandreinigung und die Entsorgung sollten ihrer Meinung nach von der Verpackungs- und Plastikindustrie übernommen werden. Byl schlug dafür einen Meeresmüllfonds vor, den es auch auf Landesebene geben könne. Auch die ehrenamtlichen Helfer sollten nach Meinung der Landtagsgrünen unterstützt werden. Viele Initiativen sammelten Plastik an den Stränden. Auch sie sollten finanziell aus dem Landeshaushalt unterstützt werden, weil Kommunen damit teilweise überfordert seien.

Eine Müllwagenladung pro Minute landet im Meer

Die Grünen hatten der Landesregierung 162 Fragen zum Thema Plastikmüll geschickt und eine 167 Seiten starke Antwort erhalten. Die Antwort zeigt Byl zufolge allerdings, dass bei dem Thema noch viele Fragen offen sind. Häufig sei zu lesen: „Dazu liegen uns keine gesicherten Angaben vor.“ Es gebe bisher kein systematisches Monitoring, keine standardisierten Messmethoden und keine rechtlichen Grenzwerte für Ab- oder auch Trinkwasser. Das Thema sei auf Bundesebene lange liegengelassen worden.

Dabei sei die Lage dramatisch. „Wenn wir nichts ändern, kann es bis zum Jahr 2050 in den Weltmeeren mehr Plastik als Fische geben“, warnte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Anja Piel. Jährlich landeten acht Millionen Tonnen  Plastik im Meer, das sei eine Müllwagenladen pro Minute.