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Oettinger hielt sich jüngst in Niedersachsen auf, um den bisherigen Schaumburger Europaabgeordneten Burkhard Balz zu verabschieden – er rückt demnächst in den Vorstand der Bundesbank ein. Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann, der sich beim Landesparteitag am 7. September in Braunschweig zur Wiederwahl stellt, braucht deshalb einen neuen Schatzmeister. Für diese Position kandidiert Justizministerin Barbara Havliza, die bisher dem Parteivorstand nicht angehörte. Für die drei Vize-Landesvorsitzenden bewerben sich (wie bisher) Maria Flachsbarth (Hannover), Fritz Güntzler (Göttingen) und Reinhold Hilbers (Grafschaft Bentheim). Neu ins Präsidium der Niedersachsen-CDU soll Hendrik Hoppenstedt aus Burgwedel einrücken, der Staatsminister im Bundeskanzleramt. Außerdem soll dort künftig auch der frühere Generalsekretär Ulf Thiele (Leer) als CDU-Mitgliederbeauftragter einen Platz bekommen. Für den CDU-Landesparteitag liegen viele Anträge vor, zwei Leitanträge des Vorstandes beschäftigen sich mit der Pflege und Definition des Begriffs „Heimat“ und mit der Förderung der Gründerkultur in der mittelständischen Wirtschaft. Diskussionen könnten viele Forderungen von Vereinigungen auslösen. So fordern die CDU-Sozialausschüsse die Verdoppelung der jährlichen Klinik-Investitionen des Landes von 120 auf 240 Millionen Euro und den Bau von 5000 bezahlbaren Wohnungen über eine jährliche Landesförderung von 400 Millionen Euro. Die Oldenburger CDU wünscht sich die Änderung der Kommunalverfassung, damit Gemeinden Grundstücke für die Wohnbebauung auch unter Wert verkaufen können. Die Stader CDU macht sich dafür stark, dass Gemeinden künftig keine Straßenausbaubeiträge von Anliegern mehr kassieren dürfen – sie sollten dafür aber andere Wege für Einnahmen erhalten. Die Oldenburger CDU streitet für die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Diesen Wunsch sieht Althusmann, der sich für die allgemeine Dienstpflicht einsetzt, kritisch.