Bernd Althusmann, niedersächsisches Wirtschaftsminister, ist nach der erneuten Insolvenz der Nordseewerke vorsichtig optimistisch, dass es weiterhin Entwicklungsmöglichkeiten am Standort geben könnte. Die Insolvenz sei zunächst einmal ein schwerer neuer Schlag für die Region Emden, sagte Althusmann am Donnerstag im Landtag. Die 83 Mitarbeiter seien in einer außerordentlichen Betriebsversammlung informiert worden.

Es ist die insgesamt dritte Insolvenz eines Unternehmens an dem Standort. Allerdings gibt es am Standort die Hoffnung, dass es weitergehen könnte. Einer der neuen Vertragspartner könnte ein alter sein: Die Emder Dirks-Gruppe hatte sich im Dezember aus einem Joint-Venture zurückgezogen. Dabei waren auf dem Gelände der Nordseewerke Segmente für die Papenburger Meyer-Werft gebaut worden. Jetzt könnte sie als Vertragspartner wieder in Frage kommen.

Die Zuliefererbetriebe würden von Monopolisten vorgeführtanssen-Kucz

Kritik daran übte die Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz. „Erst einmal galant raus, jetzt wieder auf neuen Wegen rein. Am Ende bedeutet das neue und voraussichtlich schlechtere Konditionen für die Beschäftigten der Nordseewerke“, sagte Janssen-Kucz. Es sei wie bei Enercon: Die Zuliefererbetriebe würden von Monopolisten vorgeführt.

Grüne und FDP fühlen sich schlecht informiert

In der Landtagsdebatte monierten FDP und Grüne, dass der Wirtschaftsminister lediglich Abgeordnete der Regierungsfraktionen informiert habe, nicht aber die regionalen Abgeordneten der Opposition. Janssen-Kucz sprach von einem unverschämten Stil: „So geht es gar nicht.“ Es gebe Parlamentarier erster und zweiter Klasse, kritisierte der FDP-Fraktionsvorsitzende Stefan Birkner.

Althusmann wies die Vorwürfe zurück. Er habe lediglich die Landtagsabgeordneten Ulf Thiele und Matthias Arends sowie die Fraktionsvorsitzenden Johanne Modder und Dirk Toepffer auf deren Nachfrage hin informiert.