Niedersächsische Gerichte verurteilen weniger junge Täter
Im vorvergangenen Jahr wurden so wenige heranwachsende und jugendliche Straftäter verurteilt wie seit mehr als zehn Jahren nicht. Das geht aus neuen Zahlen des niedersächsischen Landesamts für Statistik hervor. Insgesamt 9274 Straftäter unter 21 Jahren bekamen einen Richterspruch, 2004 waren es mit 18.297 Verurteilten noch fast doppelt so viele gewesen.
Auch bei den Straftätern zwischen 14 und 18 Jahren hat sich die Zahl der Verurteilten mehr als halbiert. 3695 waren es im vorvergangenen Jahr, neun Jahre zuvor noch 8743. Insgesamt sind rund 5,2 Prozent aller Verurteilten jünger als 18 Jahre. Unter den Heranwachsenden zwischen 18 und 21 Jahren hat die Zahl der Verurteilten ebenfalls rapide abgenommen. Erging 2004 noch gegen 10.158 heranwachsende Täter ein Urteil, gab es im vorvergangenen Jahr 45 Prozent weniger Richtersprüche. Fast zwei Drittel wurden nach Jugendstrafrecht verurteilt, 1823 bekamen das allgemeine Strafrecht zu spüren.
Besonders häufig begehen Jugendliche und Heranwachsende Diebstähle und Unterschlagungen (Jugendliche: 1234 Verurteilte, Heranwachsende: 1183 ), Straftaten gegen Personen wie Körperverletzung ( Jugendliche: 887, Heranwachsende: 1062) und andere Vermögensdelikte wie Betrug (Jugendliche: 511, Heranwachsende: 1335). Doch trotz der positiven Entwicklung bei den jungen Tätergruppen ist die Gesamtzahl der Verurteilten wieder leicht steigend. Insgesamt 61.687 Angeklagte wurden 2016 verurteilt, 2317 mehr als zwei Jahre zuvor.