Kurz vor der nächsten Stufe der Endlagersuche versucht Umweltminister Olaf Lies (SPD) nun, die Niedersachsen auf die bevorstehende Atommüll-Debatte vorzubereiten. Am 28. September wird die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eine Deutschlandkarte mit jenen Teilgebieten vorstellen, in denen ein möglicher Standort für ein Atommüll-Endlager liegen könnte. Es wird davon ausgegangen, dass Niedersachsen mit mehreren solcher Teilgebiete in der Gebietskulisse vertreten sein wird.

Termin in der Kirche: Umweltminister Olaf Lies bei der Auftaktveranstaltung des niedersächsischen „Begleitforums“ – Foto: nkw

Lies geht es nun darum, frühzeitig ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit für dieses Thema zu schaffen. „In Niedersachen muss es uns darum gehen, in einem frühen Stadium die relevanten Gruppen zusammenzubringen, um einen Diskurs zu gestalten für die kommenden Wochen, Monate und Jahre“, sagte der Umweltminister gestern bei der Auftaktveranstaltung des niedersächsischen „Begleitforums“ zur Endlagersuche. Bis 2031 soll in einem umfangreichen Verfahren der am besten geeignete Standort für ein atomares Endlager gefunden werden.

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Das niedersächsische Begleitforum soll eine Ergänzung zur Beteiligungsstruktur der BGE darstellen. Sobald die niedersächsischen Teilgebiete bekannt sind, sollen vor Ort Dialogveranstaltungen stattfinden, bei denen die regionalen Abgeordnete mit fachlicher Unterstützung aus dem Umweltministerium und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) offene Fragen der Bevölkerung beantworten sollen. „Es wird unglaubliche viele Fragen geben und es wird unheimlich schwierig sein, darauf immer rechtzeitig Antworten zu geben – darauf wird es aber ankommen“, erklärte Lies gestern beim Auftakt in der hannoverschen Neustädte Hof- und Stadtkirche.


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Vorgesehen sind zunächst drei Veranstaltung in diesem Herbst. Lies ist es besonders wichtig, dass die betroffenen Regionen nicht abgestempelt werden. „Wir dürfen die Menschen und Kommunen, die es nun trifft, nicht allein lassen. Die Kernenergie hat wirtschaftlichen Erfolg, Wohlstand und Wachstum in ganz Deutschland geschaffen – und bald wird es eine Region geben, die den Abfall dieses Erfolgs bekommt.“