Nicolas Lehrke
Nicolas Lehrke, Generalsekretär der niedersächsischen AfD, ist vom Bundesvorstand der Partei massiv angegriffen worden – und zwar auf einem ungewöhnlichen Weg. In einem Schreiben an alle 2500 niedersächsischen AfD-Mitglieder wird Lehrke bezichtigt, „unzutreffende Behauptungen“ aufgestellt zu haben. Es geht um den von Lehrke parteiintern erhobenen Vorwurf, eine falsche Auskunft der Bundesgeschäftsstelle sei ursächlich dafür gewesen, dass bis zu 40 AfD-Mitglieder nicht oder nicht korrekt zu der Aufstellungsversammlung der Landesliste zur Bundestagswahl Anfang September eingeladen worden waren. Im Schreiben des Bundesvorstandes (das von keiner konkreten Person unterzeichnet wurde) heißt es nun, die Verantwortung für Versäumnisse und mangelnde Sorgfalt beim Verschicken der Einladungen liege eindeutig beim Landesvorstand und nicht beim Bundesvorstand. Gleichwohl kommt auch der Bundesvorstand zu dem Schluss, dass die Aufstellungsversammlung am besten wiederholt werden sollte. Der AfD-Landesvorstand muss nun entscheiden, ob er von sich aus zu einer Wiederholung einlädt oder zunächst die Anfang Dezember beschlossene Liste bei der Landeswahlleiterin einreicht. Pikant ist der Vorgang auch deshalb, weil maßgebliche AfD-Politiker Anfang Dezember nicht aufgestellt worden waren – darunter der Landesvorsitzende Jens Kestner, der Außenpolitiker Armin-Paul Hampel und der Vize-Landesvorsitzende Christopher Emden.