Neuer Bericht gibt Auskunft über Dürreschäden in den Wäldern
Schon vor einigen Wochen hatte sich Forstministerin Barbara Otte-Kinast im Harz angesehen, wie die Wetterkapriolen dieses Jahres dem Wald geschadet haben. Nun können die Schäden auch beziffert werden, denn der aktuelle Waldschadensbericht ist erschienen. Der extrem trockene Sommer hat demnach vielen Baumarten zugesetzt. Bei den Laubbäumen lichteten sich die Kronen um zwei Prozent stärker als sonst. Allerdings vermehrten sich Buchen und Eichen teilweise besser als sonst, da der Waldboden vom nassen Winter noch gut getränkt war. Allerdings verfärbten sich die Blätter an vielen Bäumen als Stressreaktion auf den Wassermangel schon im Juli herbstlich. Vor allem bei 40 Prozent der Buchen rollten sich die Blätter durch Trockenheit schon im Sommer ein. Ab September lag das Flächenmittel für den Wasserspeicher im Waldboden bei einem Defizit von mehr als 250 Millimeter Wasser, ein Wert, vergleichbar mit dem sehr trockenen Jahr 1976. Das Wachstum der Fichten dagegen stand ab Juli durch die Dürre weitgehend still. Und die Bäume produzierten kaum Harz, wodurch sie den Befall durch Borkenkäfer kaum abwehren konnten. Die Schädlinge hatten sich in diesem Jahr besonders stark vermehrt, weil durch den Sturm „Friederike“ im Januar mehr als zwei Millionen Kubikmeter Holz umgeworfen worden waren. Viele Stämme konnten nicht verkauft werden und blieben im Wald liegen. Dadurch boten sie ideale Bedingungen für die Vermehrung des Borkenkäfers. Die Trockenheit schließlich kam ihm erneut zupass und bot reichlich Nahrung durch die geschwächten Fichten. Ministerin Otte-Kinast ist trotz der Waldschäden zuversichtlich: „Im Vordergrund steht nun die Wiederaufforstung der zerstörten Waldflächen mit standortgerechten, klimaangepassten und strukturreichen Mischbeständen“, sagt sie.
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