Nach Stopp von Wolfsabschüssen: Landvolk fordert Lies zum Widerspruch auf
Jörn Ehlers, Landvolk-Vizepräsident und Sprecher des Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement, vermisst nach dem Stopp der Wolfsabschüsse im Raum Cuxhaven „jeglichen Realitätsbezug seitens der Gerichte“. Das NLWKN hatte bei den beiden umstrittenen Ausnahmegenehmigungen erstmals darauf verzichtet, einen klar definierten Wolf zum Abschuss freizugeben, und stattdessen tödliche Schüsse als Vergrämungsmaßnahme gegen zwei Rudel erlaubt. Vom Verwaltungsgericht Oldenburg wurde die Behörde von Umweltminister Olaf Lies (SPD) allerdings zurückgepfiffen. Die Richter kritisierten die Abschussgenehmigungen als zu pauschal und nicht sachlich genug begründet. Ehlers hält dagegen: „Wir sehen hier die Rechtsaufassung des NLWKN als einzig praxistauglich – und können die Landesregierung nur darin bestärken, gegen diesen Beschluss Beschwerde einzulegen.“
Der Landwirt aus dem Landkreis Verden fordert, dass die Wölfe in Niedersachsen wieder Angst vor dem Menschen bekommen müssen. „Fakt ist, dass Weidetiere in bestimmten Gegenden vermehrt gerissen werden. Welcher Wolf hier öfter zugeschlagen hat, ist mittels DNA-Proben bei den gerissenen Tieren im Nachhinein feststellbar, aber halt nicht vor dem Abschuss“, sagt Ehlers und verweist auf bereits 1841 Nutztierschäden durch Wölfe in Niedersachsen.
Dieser Artikel erschien am 29.03.2022 in der Ausgabe #059.
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