Nabu kritisiert Einlenken bei Brachflächen-Regelung
Holger Buschmann, Nabu-Landeschef, kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, die EU-Ausnahmen zu Flächenstilllegungen in der Landwirtschaft auch für Deutschland zu übernehmen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sei vor den protestierenden Landwirten eingeknickt und habe eine Aussetzung der Brachflächenregelungen genehmigt, ohne einen ökologischen Ausgleich vorzunehmen, bemängelte Buschmann und sagte: „Mit einem Wegfall dieser wichtigen Flächen werden wir dem voranschreitenden Artensterben von Wiesenbrütern wie Kiebitz, Rebhuhn und Braunkehlchen sowie bestäubungsleistenden Insekten, die maßgeblich sind für unsere Ernährungssicherheit, nicht entgegenwirken.“
Özdemirs Ministerium hat am Donnerstagnachmittag offiziell erklärt, die Bundesregierung habe sich darauf verständigt, die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Ausnahme bei der Umsetzung von Brachflächen national umzusetzen. „Damit reagieren wir auf den Druck, unter dem die Landwirtschaft steht. Wir sollten aber nicht drumherumreden, die Umsetzung des Kommissionsvorschlags hat auch einen Preis“, sagt Özdemir und weiter: „Die Bundesregierung steht dennoch klar zu den vereinbarten Zielen bei der Biodiversität. Gesunde Böden und Artenschutz sind die Überlebensversicherung der Landwirtschaft. Ich hätte mir gewünscht, dass wir den Schutz der Artenvielfalt gleichzeitig angehen. Wir werden jetzt gemeinsam mit der Landwirtschaft und den Umweltverbänden gute und praxisgerechte Lösungen ausarbeiten. Dafür haben wir mit den Vorschlägen der Zukunftskommission Landwirtschaft schon eine gute Blaupause, wir müssen das Rad hier nicht neu erfinden. Unser Ziel ist: Planungssicherheit für unsere Bauern und für unseren Artenreichtum.“
Dieser Artikel erschien am 01.03.2024 in der Ausgabe #040.
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