Moorbrand: Katastrophenfall im Emsland
Der Landkreis Emsland hat wegendes Moorbrandes in Meppen den Katastrophenfall ausgerufen. Damit bereiten sich die Einsatzkräfte auf eine mögliche Ausbreitung des Feuers. Am Wochenende soll es stürmisch werden in Meppen.
Hanko Thies, Branddirektor im Innenministerium sagte dazu am Freitag in Hannover, dass sich weitere 500 freiwillige Feuerwehrleute auf den Weg zum Einsatzort machen. Laut Landrat Reinhard Winter sind auch Evakuierungen der Gemeinden Groß Stavern und Klein Stavern nicht mehr auszuschließen. Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls will die Feuerwehr vorbereitet sein, falls sich das Feuer ausbereitet, oder die Ergebnisse der Luftmessungen eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung ergeben. Durch das Katastrophenschutzgesetz ist aber auch die Lage für die vielen ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte einfacher. „Hier geht es zum Beispiel um Freistellungen von der Arbeit oder auch Versicherungen“, sagte Thies. Der Katastrophenfall gilt allerdings für den Landkreis Emsland, nicht aber für das Testgelände der Bundeswehr. „Wenn der Brand aber das Gelände der Bundeswehr verlässt, sind sie nicht mehr zuständig“, sagte Thies.
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Ob neben dem eigentlichen Feuer auch eine Gefahr durch Kampfstoffe besteht, die auf dem Testgelände der Bundeswehr liegen, ist nicht bekannt. Aktuell werde die Luft nur auf organische Verbrennungsstoffe, wie eben zum Beispiel Torf, hin überprüft, die Bundeswehr werde ihre Expertise erst noch einbringen. „Da jetzt aber der Kommunikationsfluss zwischen den Akteuren optimiert wurde, gehe ich fest davon aus, dass sich die Bundeswehr über die Verbindungsbeamten des Landes Niedersachsen und über den Landkreis Emsland einbringt“, sagte Thies. Die Wasserversorgung sei aus der Ems sichergestellt, wie lange aber der Einsatz noch dauert, das könne man nur mit einem Blick in die Glaskugel sagen.
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