Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) und die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg wollen mit einem Modellprojekt die E-Mobilität attraktiver machen. Mit sogenannten „Rettungsinseln“, auf denen selbst produzierter Öko-Strom über Ladestationen bereitgestellt wird, soll Privatpersonen und Kommunen deutlich gemacht werden, wie Elektromobilität in der Stadt ermöglicht und zugleich Klimaschutz gewährleistet werden kann. „Es mangelt in Deutschland nicht an Geld, sondern an den rechtlichen Voraussetzungen“, sagte Raimund Nowak, Geschäftsführer der Metropolregion am Freitag in Hannover.

„Elektromobilität muss auch schön sein“ – Foto: Nischaporn

Mit der Rettungsinsel-Idee bewerben sich Metropolregion und LEE beim Wettbewerb „MobilitätsWerkStadt 2025“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und erhoffen sich davon neben der finanziellen Förderung vor allem einen „regulatorischen Experimentierraum“. „Niemand kauft ein E-Auto, wenn er nicht weiß, wo er es laden kann“, sagte Nowak. Die regulatorischen Hemmnisse für private Ladestationen seien allerdings sehr hoch, erklärte Silke Weyberg, LEE-Geschäftsführerin. Auch private Ladestationen seien nur dann attraktiv, wenn sie ans Netz angeschlossen würden. Bei der Einspeisung des eigenen Stroms fielen aber die EEG-Umlage sowie Netzentgelte an. „Das ist so, als würde ich Salat in meinem eigenen Garten anbauen und essen und müsste dann Geld an einen Supermarkt zahlen, weil dieser ja die Infrastruktur bereithält“, kritisierte Weyberg. Mit den Rettungsinseln für E-Mobilität solle ausprobiert werden, ob es nicht auch anders ginge.

E-Auto-Batterien sollen stationäre Speicher werden

Konkret sollen noch in diesem Jahr an bislang nicht näher bestimmten Orten in der Metropolregion erste dieser „Rettungsinseln“ installiert werden. Diese kann man sich vorstellen wie einen Parkplatz oder eine Garage für mehrere Autos, auf deren Dach eine PV-Anlage Solarstrom generiert und entweder über eine Ladestation an die Fahrzeuge abgibt oder für später speichert.

Um die Öko-Bilanz der ganzen Anlage zu verbessern, setzt Nowak darauf, die E-Auto-Batterien nach acht Jahren, wenn ihre Leistung nachlässt, als stationäre Speicher für weitere zehn Jahre weiterzuverwenden. Wie die „Rettungsinseln“ am Ende wirklich aussehen, wollen Nowak und Weyberg nicht Ingenieuren und Elektrikern überlassen. Über einen Gestaltungswettberg soll ein ansprechendes Design entwickelt werden. „Denn Elektromobilität muss auch schön sein.“


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Bis zur Sommerpause solle eine Jury des Bundesministeriums alle eingegangenen Wettbewerbsbeiträge bewertet haben. Sollten die „Rettungsinseln“ allerdings nicht ausgewählt werden, wollen Metropolregion und LEE dennoch weiter daran arbeiten – nur auf die rechtlichen Freiräume müssten sie wohl verzichten. In jedem Fall wollen sie dem Bundesministerium aber nachweisen, welche Gesetze geändert werden müssten, damit das Modell Schule machen kann.