Meyer investiert mehr als 11 Millionen Euro in den Schutz von Bienen
Der schmeckt: Stolz präsentierte Agrarminister Christian Meyer den ersten Honig des Jahres von den ministeriumseigenen Bienen. „Man glaubt gar nicht, wie viele Blüten es in einer Großstadt wie Hannover gibt“, sagte er. Auf dem Land dagegen, dem natürlichen Lebensraum der Bienen, sehe es dagegen immer schlechter aus. Kaum noch Wiesen, dafür viele Äcker mit wenig Nahrungsquellen und Rückzugsmöglichkeiten für die kleinen Insekten. „So kann es nicht weitergehen, denn die Biene ist unser wichtigstes Nutztier“, sagte Meyer im Hinblick auf die Rolle der Biene bei der Befruchtung von Pflanzen.
„Wir brauchen mehr Blütenvielfalt, denn viele Bienen finden nicht mehr genug Nahrung“, sagt Werner von der Ohe vom Bieneninstitut in Celle. Daher hat der Minister im vergangenen Jahr eine Förderung für Blühstreifen ausgerufen. Landwirte, die Teile ihrer Ländereienmit Blütenmischungen besäen, können dafür bis zu 950 Euro pro Hektar Fördergeld bekommen. Für dieses Jahr rechnet das Ministerium mit rund 11 Millionen Euro für Blühstreifen. Arbeiten die Landwirte zudem mit örtlichen Imkern zusammen, bekommen sie zusätzlich 100 Euro Imkerbonus pro Hektar Blühfläche. „Das gibt es in keinem anderen Bundesland“, sagt Meyer.
15.000 Hektar Land waren im vergangenen Jahr vorübergehend zu Blumenwiesen gemacht worden, in diesem Jahr sollen es rund 16.000 Hektar sein. Vorn liegt dabei die Großstadt, in Hannover haben Landwirte 2000 Hektar Nutzfläche in Blumenwiesen umgewandelt, dahinter folgen mit über 1000 Hektar die Landkreise Uelzen und Lüneburg. „Durch das Angebot an Blühpflanzen geht es der Nutzbiene langsam etwas besser“, sagt Meyer. Doch das Problem der Rückzugsräume sei damit noch nicht gelöst. Er appelliert deshalb an Landwirte und Grundstücksbesitzer, Hecken einfach mal stehen zu lassen und Brachflächen zu erlauben. „Dort finden auch andere bedrohte Insekten Unterschlupf“, sagt Meyer.