Die geplante Meisterprämie in Niedersachsen sorgt für Unmut bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover. Die Landesregierung plant, die Prämie für Meister im Handwerk zu zahlen, Industrie und Handel sollen außen vor bleiben. IHK-Hauptgeschäftsführer Horst Schrage äußert in einem Brief an Landtagsabgeordnete nun die Befürchtung einer „massiven Ungleichbehandlung“. „Es ist den Betrieben schlechterdings nicht zu erklären, warum der Geselle in IHK-Betrieben seinen Metall- und Elektromeister selbst finanzieren muss, während der vergleichbare Meister im Handwerk alle Kosten erstattet bekommt“, schreibt Schrage. Das widerspreche auch dem Grundsatz der Bildungs- und Chancengleichheit.

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Die Meisterprämie war am Ende der letzten Legislaturperiode im Landtag auf Antrag der FDP beschlossen worden. Deren Parlamentarischer Geschäftsführer Christian Grascha teilt die IHK-Kritik und befürchtet, dass der damals einstimmige Landtagsbeschluss zu Lasten der dualen Ausbildung auf die lange Bank geschoben wird. „Sonntagsreden des Wirtschaftsministers helfen der dualen Ausbildung halt nicht. Man muss auch von Montag bis Freitag danach handeln“, sagt Grascha. Im Wirtschaftsministerium heißt es dagegen, man wolle sich kurzfristig zunächst auf das zulassungspflichtige Gewerbe konzentrieren, in dem ein Meisterbrief nötig ist. Das Handwerk sei zum Beispiel durch die sinkenden Zahlen bei Meisterprüfungen in einer Sondersituation. Für die Unterstützung stünden im Nachtragshaushalt 13,3 Millionen Euro zur Verfügung. Grundsätzlich sei man aber für kostenfreie Aufstiegsfortbildungen und setze dabei auf eine bundeseinheitliche Regelung.