Die noch relativ neuen Lokalsender haben die Hörfunklandschaft in Niedersachsen vielfältiger gemacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kommunikationswissenschaftlers Professor Helmut Volpers vom Institut für Medienforschung in Köln im Auftrag der niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM). Die zwischen November 2013 und Januar 2017 gegründeten Sender hätten die „Topographie der niedersächsischen Hörfunklandschaft deutlich verändert“, heißt es.

Lokalradios zeigen das Potential, sich mittelfristig weitere Marktanteile zu erschließen, heißt es in der Studie – Foto: brat82

Mit den neuen Lokalsendern seien Servicewellen mit eigenständigem regionalbezogenen Profil in den jeweiligen Verbreitungsgebieten entstanden. Derzeit zeigten die Reichweiten aller Radiosender in Niedersachsen keine großen Schwankungen. „Allerdings zeigen die neuen Lokalradios durchaus das Potential, sich mittelfristig weitere Marktanteile zu erschließen und hierdurch das Marktgefüge zu Ungunsten der ‚Platzhirsche‘ zu verändern.“ Die höchste Tagesreichweite im Verbreitungsgebiet hat einer NLM-Umfrage aus dem vergangenen Frühjahr die Nordseewelle, nur schwer durchsetzen kann sich den Zahlen zufolge Radio Osnabrück.


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„Platzhirsche“ sind nach wie vor die landesweiten Vollprogramme Radio ffn, Antenne Niedersachsen sowie NDR 1 und NDR 2. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass sich die beiden großen privaten Anbieter vom öffentlich-rechtlichen NDR 2 in ihrer Grundstruktur, Musikfarbe und Anmutung nur graduell unterscheiden. Allein der Informationsanteil sei bei NDR 2 mit 6 bis 7 Prozentpunkten deutlicher hörfunkjournalistischer ausgerichtet. NDR 1 Niedersachsen zeichne sich im Vergleich zu den anderen untersuchten Programmen durch ein hörfunkjournalistisch relativ aufwendig produziertes Radioangebot aus.