Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) geht davon aus, das Artenschutz-Volksbegehren innerhalb der nächsten drei Monate noch abwenden zu können. In diesem Zeitraum sollen in der Artenschutz-Allianz, die die Landesregierung mit Vertretern von Landwirtschafts- und Umweltverbänden geschmiedet hat, drei neue Gesetzentwürfe erarbeitet werden. Bis Ende August sollen dort in drei Arbeitsgruppen die Details für das neue Wasser-, das Umwelt- und Naturschutz-, sowie das Waldgesetz geklärt werden.


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Lies erwartet, dass der Naturschutzbund (Nabu) als einer der Verhandlungspartner den dann ausgehandelten Kompromiss auch mittragen und deshalb aus dem Volksbegehren aussteigen werde. Dass es in der parlamentarischen Beratung anschließend (vermutlich ab September) noch zu inhaltlichen Änderungen kommen wird, sei nach Ansicht des Umweltministers nicht zu erwarten, da sich die Regierungsfraktionen von SPD und CDU ja ebenfalls mit auf den „niedersächsischen Weg“ begeben hätten und dieses umfassenden Kompromiss-Paket dann auch mittragen müssten.

Ab Herbst möchte Lies die Artenschutz-Allianz dann noch um einen weiteren Akteur erweitern. Damit der Deal zwischen Landwirtschaft und Umweltverbänden dauerhaft tragfähig sein kann, müsse in einer nächsten Phase noch die Verbraucherseite in Form des Lebensmitteleinzelhandels mit an den Tisch geholt werden. Ziel müsse es sein, dass die umweltfreundlich produzierten Lebensmittel auch vom Markt angenommen werden.