2. Juli 2015 · 
Wirtschaft

Lies vereinbart mit Meyer Werft zunächst Moratorium

(rb) Papenburg. Die von der Meyer Werft geplante und für die meisten Beteiligten völlig überraschende Verlagerung des Firmensitzes der Werft von Papenburg nach Luxemburg ist vorerst vertagt worden. In dem von Wirtschaftsminister Olaf Lies anberaumten Gespräch mit Werftinhaber Bernhard Meyer sowie Vertretern des Betriebsrates und der IG Metall am Mittwoch in Emden hat man sich zunächst auf ein Moratorium verständigt. Damit ruhe die in Luxemburg bereits gegründete Gesellschaft bis auf weiteres und werde nicht operativ tätig, sagte Lies im Anschluss an das Gespräch, dem in den nächsten Wochen weitere folgen sollen. Der Minister erwartet, dass im September ein Ergebnis vorliegen wird. Er selbst setzt darauf, dass am Ende die Entscheidung stehen wird, den Sitz der Werft in Papenburg zu halten. Am Wochenende waren die Pläne des Unternehmens bekannt geworden. Sie wurden damit begründet, dass man auf diese Weise die nach deutschem Recht notwendige Einrichtung eines Aufsichtsrates vermeiden wollte, der nach Meinung von Werft-Sprecher Günther Kolbe bei Verhandlungen über Neuaufträge „extrem hinderlich“ wäre. Gleichwohl sieht der niedersächsische Wirtschaftsminister bereits mit dem ersten Gespräch, „das deutlich früher hätte stattfinden müssen“, einige wichtige Fragen als geklärt an; weitere seien allerdings noch offen geblieben. Sorgen um den Werftstandort Papenburg hatten neben Lies auch Ministerpräsident Stephan Weil und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geäußert. Insbesondere nach den langwierigen, aber letztlich erfolgreichen Verhandlungen über den Masterplan Ems, bei dem die Standortsicherheit für die Werft eine wesentliche Rolle gespielt hatte, hat sich Lies sehr enttäuscht über die aktuelle Entwicklung gezeigt.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #124.
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