Alles, was wir machen, ist eine nachsorgende Behandlung. Der Patient ist schon krank. Die Folgen sind immens.
Bisher sei trotz des globalen Anstiegs der Weltmeere im Bereich der Nordsee noch keine Verschiebung festzustellen, erklärte ein Experte des Ministeriums. Bisher gehe man von einem Anstieg des Meeresspiegels von 25 Zentimetern pro Jahrhundert aus. Dennoch seien zwei Drittel der Deiche bereits auf einen Anstieg von 50 Zentimetern vorbereitet und so konstruiert, dass sie um weitere 50 Zentimeter erhöht werden können. Zugleich setzen die extremeren Wetterbedingungen auch den Deichen zu. Die massive Trockenheit führt zu Rissen in den Deichen.
https://soundcloud.com/user-385595761/klimawandel-macht-den-kustenschutz-noch-teurer
Lies zufolge wäre es noch besser, in die Einhaltung der Klimaziele zu investieren anstatt nur gegen die Folgen des Klimawandels zu kämpfen. „Alles, was wir machen, ist eine nachsorgende Behandlung. Der Patient ist schon krank. Die Folgen sind immens“, so Lies. Der Umweltminister sprach sich deshalb für eine CO2-Bepreisung an. Im aktuellen System werde Strom künstlich teurer gemacht. Das passe nicht mehr zur Energiewende. Wichtig sei allerdings, dass bei einem Systemwechsel soziale Härten abgefedert werden müssten. So müsse es zum Beispiel Ausgleichsmöglichkeiten für Pendler geben, die derzeit noch auf das Auto angewiesen worden seien. „Es ist schon etwas komplexer, als nur den Diesel etwas teurer zu machen“, sagte Lies.