
Schattenkabinett ohne "Wow-Effekt"
In der folgenden Aussprache wurde teilweise deutliche Kritik laut. JU-Landeschef Tilman Kuban rügte, beim Schattenkabinett habe „der Wow-Effekt gefehlt“, mit dem Twesten-Übertritt habe die CDU „den Nimbus der Anständigkeit verloren“ und es sei nicht gelungen, den Spitzenkandidaten „als sympathischen Kerl herüberzubringen“. Die CDU sei mit ihren Themen nicht in der Öffentlichkeit durchgedrungen. André Hüttemeyer aus Vechta riet, künftig mehr Mitgliederentscheide anzusteuern. Vertreter aus Gifhorn und Wolfsburg klagten, die IG Metall habe im Raum Wolfsburg die CDU „überrollt“, die CDU habe dagegen keine Chance gehabt. „Wir müssen wieder an die Gewerkschafter herankommen“, forderte Andreas Kuers aus Gifhorn. Südlich von Celle und Hannover, sagte Kuers, „sind wir völlig rasiert worden“, es gebe dort nur einen einzigen CDU-Bundestagsabgeordneten und kaum Landtagsabgeordnete. Der CDU-Landesvorstand plant, für den Süden „herausragende Politiker als Leuchttürme“ (Althusmann) zu setzen. Mehr dazu soll Anfang 2018 in einer CDU-Klausurtagung besprochen werden. Die CDU setzte während ihres „kleinen Parteitags“ einen neuen Generalsekretär ein – Nachfolger von Ulf Thiele wird zunächst kommissarisch der 39-jährige Landtagsabgeordnete und bisherige CDU-Kultussprecher Kai Seefried aus Stade. Thiele, der mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde, dürfte einer der Stellvertreter des künftigen CDU-Fraktionschefs Dirk Toepffer werden – überlegt wird, ihm die Zuständigkeit für die Finanzpolitik in der Landtagsfraktion zu übertragen. [caption id="attachment_29051" align="aligncenter" width="780"]