Landvolk und Schweinezüchter fordern Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest
Die Ausbreitung der „afrikanischen Schweinepest“ (ASP) in Polen bereitet auch Landwirten in Niedersachsen Sorgen. Noch ist die für die Schweine zumeist tödlich verlaufende Virus-Erkrankung zwar relativ weit entfernt. Doch die ASP nähert sich immer weiter von Osten kommend auch Deutschland. Für den Menschen ist die Erkrankung ungefährlich, doch von Wildschweinen überträgt sie sich auch auf Hausschweine. Die Landwirtschaft rechnet bei einem Ausbruch der Tierseuche in Niedersachsen mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden. Landvolk-Präsident Albert Schulte to Brinke und der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Heinrich Dierkes, dringen deshalb auf verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Zur Seuchenabwehr sollten die betroffenen Gebiete in Westpolen eingezäunt werden, raten die beiden in einer gemeinsamen Stellungnahme. In Tschechien und Belgien, wo die ASP bereits ausgebrochen ist, habe man mit diesen Maßnahmen gute Erfolge erzielen können. Sollte auf polnischer Seite nicht schnell reagiert werden, hoffen Landvolk in ISN auf entsprechende Präventionsmaßnahmen in Brandenburg.
Aber auch in Niedersachsen sollte jetzt schon vorsorgend gehandelt werden, fordern Schulte to Brinke und Dierkes. Sie regen deshalb an, eine Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft einzurichten, wie es die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen bereits getan hat. Dieser Sonderbetrieb hätte dann die Aufgabe, die zuständigen Behörden bei ihren hoheitlichen Aufgaben zu unterstützen. Geschultes Fachpersonal würde etwa nach Kadavern in den Wildschweinbeständen suchen und entsprechende Maßnahmen zum Seuchenschutz umzusetzen, also zum Beispiel auch Zäune bauen.