Rettet die 112 – mit dieser Initiative machen die Landkreise in Niedersachsen gegen Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mobil. Spahn will nicht nur Rettungsdienste und die wenig bekannte ambulante Notfallversorgung der Kassenärztlichen Vereinigung zusammenlegen, sondern die Kompetenz auch noch beim Bund ansiedeln. Für die Rettungsdienste sind bisher die Kommunen zuständig. Mit der Initiative wolle man die Politik wachrütteln, sagte Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Landkreistages (NLT), am Freitag auf einer Pressekonferenz in Hannover. Es drohe eine erhebliche Verschlechterung in der Struktur.

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Der Göttinger Landrat und NLT-Vizepräsident Bernhard Reuter warnte vor einem „Spiel mit dem Feuer, das Menschenleben in Gefahr bringen“ könne. „Es ist noch nie gelungen, ein desaströses System besser zu machen, indem man es mit einem Bereich zusammenlegt, der gut funktioniert“, sagte Reuter.

Joachim Schwind, Hubert Meyer und Bernhard Reuter vom Niedersächsischen Landkreistag – Foto: MB.

Vorstellen kann man sich beim Landkreistag auf keinen Fall gemeinsame Leistellen für die 112 und den ärztlichen Bereitschaftsdienst mit der Nummer 116  117. Möglich wäre aber, dass man die Anrufe disponiert. Hierfür müssten laut Landkreistag aber faire Rahmenbedingungen geschaffen werden.

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