Landessportbund wünscht sich mehr Landesgeld für Vereine und Spitzensport
Der Landessportbund (LSB) Niedersachsen verlangt mehr Förderung vom Land. Sieben Millionen Euro zusätzlich zu der jetzigen Förderung von 31,5 Millionen Euro brauche der Verband jährlich, um seine Aufgaben noch erfüllen zu können. „Sieben Millionen sind das absolute Minimum, das wir zusätzlich benötigen“, sagt der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe.
Dem LSB-Präsidenten Wolf-Rüdiger Umbach zufolge ist das in etwa die Summe, um die die Sportförderung in der Regierungszeit von Ministerpräsident Christian Wulff gekürzt worden war. „Damals haben wir dem zugestimmt, denn dem Land ging es nachweislich finanziell schlecht“, sagt Umbach. Ohne das zusätzliche Geld könnten landesweit ab dem kommenden Jahr keine integrativen Kurse für Flüchtlinge wie Schwimmunterricht mehr angeboten werden, weil die hauptamtlichen Trainer nicht mehr bezahlt werden könnten. Dazu würde der Leistungssport weiter geschwächt. „Unsere Trainer wandern ja jetzt schon in andere Länder wie China ab, weil wir sie nicht ausreichend bezahlen können“, sagt der LSB-Vorstandsvorsitzende Rawe. Auch die Talentsuche würde ohne zusätzliches Geld nur noch eingeschränkt möglich sein.
Doch darüber hinaus braucht der Landessportbund noch insgesamt knapp elf Millionen Euro für Baumaßnahmen. Denn aus eigener Kraft könne der LSB die Mittel nicht mehr erwirtschaften, um seinen verpflichtenden Beitrag zu Bau- und Sanierungsprojekten bezahlen. „Unsere jüngste Bestandserhebung bei unseren Vereinen hat ergeben, dass in den nächsten zehn Jahren rund 400 Millionen Euro anfallen“, sagt Umbach.
Bei einer Förderquote von 30 Prozent bedeutet das für den LSB Kosten von rund 14 Millionen Euro im Jahr. „Schon unseren Beitrag zum neuen Anbau am Sportleistungszentrum Hannover mussten wir uns über Jahre ansparen. Das, was jetzt auf uns zukommt, können wir einfach nicht mehr erwirtschaften“, sagt Rawe. „Innenminister Boris Pistorius versteht unser Anliegen, aber er besteht darauf, dass das Sportfördergesetz zuerst evaluiert werden müsse, bevor es mehr Geld geben kann“, erklärt Umbach. „Doch die Zeit dafür haben wir nicht mehr.“