(rb) Hannover/Wolfsburg. Den Aufbau eines neuen Kompetenzzentrums, in dem alle Aktivitäten zur Salafismusprävention und Deradikalisierung junger Muslime gebündelt werden, hat die Präsidentin des Landesamtes für Verfassungsschutz, Maren Brandenburger, während eines Symposiums zum Thema „Salafismus als Jugendbewegung“ in Wolfsburg angekündigt. Ziel sei eine noch engere Vernetzung sowie der Erfahrungsaustausch der Sicherheitsbehörden, Kommunen und der zivilgesellschaftlichen Akteure. Nach dem Vorbild Baden-Württembergs, Hessens und Bayerns soll in Niedersachsen so eine zentrale Anlaufstelle entstehen, an deren Aufbau neben Polizei und Verfassungsschutz das Justiz-, Sozial- und Kultusministerium sowie der Landespräventionsrat mitarbeiten. Ein Fachbeirat soll zudem die nichtstaatlichen Akteure mit einbinden. Brandenburger warnte vor der Entwicklung allzeit geltender Präventionsstrategien. Hier handele es sich um einen fortwährenden Prozess, an dem sich alle auf Dauer beteiligen sollten. Hintergrund dieser Aktivitäten ist die Beobachtung des Verfassungsschutzes, dass es der Terrororganisation „Islamischer Staat“ zunehmend gelingt, immer jüngere Menschen, vor allem auch junge Frauen, zu begeistern. Die elektronische Speicherung dieser jungen Menschen sei aber nach ihrem Dafürhalten kein Allheilmittel. „Wir müssen verhindern, dass junge Menschen in Generalverdacht geraten, nur weil sie sich im Überschwang mal mit solchen Dingen beschäftigen“, sagte die Verfassungsschutzpräsidentin.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #115.