Die Landesforsten Niedersachsen schließen das operative Geschäft 2018 mit einem erheblichen Verlust von minus 5,9 Millionen Euro ab. Damit ist es dem öffentlichen Unternehmen erstmals seit 2007 nicht mehr geglückt, Gewinne zu erwirtschaften. Grund dafür seien Sturm, Dürre und der daraus resultierende Schädlingsbefall des vergangenen Jahres, wie Landesforsten-Präsident Klaus Merker am Mittwoch in Braunschweig erklärte. Angefangen habe das Extremwetter bereits 2017 mit erheblichen Niederschlagsmengen. Diese haben dazu geführt, dass zahlreiche Bäume im aufgeweichten Waldboden keinen Halt mehr fanden. Als dann im Januar 2018 der Orkan Friederike über Niedersachsen hinweg zog, verursachte dieser Schäden in Höhe von 1,45 Millionen Kubikmetern Sturmholz. Weitere 800.000 Kubikmeter Holz mussten die Landesforsten im weiteren Verlauf des Jahres entnehmen, um die Ausbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Dieser habe aufgrund der Hitze ab April Bedingungen vorgefunden, die eine rasante Ausbreitung des Baumschädlings begünstigten. Aufgrund des Überangebots an Holz brach im vergangenen Jahr dann der Preis für Fichtensägeholz um 50 Prozent, für Nadelindustrieholz um 30 Prozent ein. Demgegenüber standen erhebliche Mehrausgaben der Landesforsten für die Beseitigung von Schäden oder die Bekämpfung des Borkenkäfers in Höhe von 193,4 Millionen Euro. Dieser Betrag liegt um 42,3 Millionen Euro über den Ausgaben aus dem Vorjahr.

„Die Holzpreise sind am Boden, die Kosten explodieren und der Investitionsbedarf in die Wiederaufforstung ist hoch. Das ist selbst für einen Forstbetrieb der Größe der Landesforsten eine schwierige Situation“, erklärte Merker. Durch die Schäden aus den vorangegangenen Jahren seien Schätzungen zufolge 4000 Hektar Freiflächen entstanden, heißt es im Geschäftsbericht der Landesforsten. Bei der Wiederaufforstung setzen diese nun langfristig darauf, klimastabile Mischwälder zu entwickeln. Doch der Landesforsten-Präsident zeigt sich skeptisch, ob damit dem Problem tatsächlich beigekommen werden kann. „Der Klimawandel präsentiert uns täglich eine neue Rechnung. Derzeit zeigen Buchen und andere Baumarten, dass nicht nur die Fichte das Extremjahr 2018 und die Dürre schlecht verkraftet haben, sondern dass das gesamte Waldökosystem leidet.“


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