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Prof. Hans-Otto Pörtner, Meeresbiologe und Klimaforscher aus Bremerhaven, bemängelt die fehlende Einsicht breiterer Bevölkerungsschichten in die Gefahren des menschengemachten Klimawandels. „Viele Menschen sind nicht bereit, zu hören. Und wer nicht hören will, muss fühlen“, sagte Prof. Pörtner beim Parlamentarischen Abend der evangelischen Kirchen am Dienstag dieser Woche, an dem neben den Landtagsvizepräsidenten Marcus Bosse (SPD) und Meta Janssen-Kucz (Grüne) sowie den Fraktionschefs Grant Hendrik Tonne (SPD) und Detlev Schulz-Hendel (Grüne) auch zahlreiche Abgeordnete der Koalitionsfraktionen teilgenommen haben. Den Klimawandel einfach laufen zu lassen, sei „verantwortungslos“, meinte der 69-Jährige und sagte: „Der Klimawandel wird uns Wohlstand kosten, nicht der Klimaschutz.“ Wieso sich Politiker überhaupt gegen Maßnahmen zum Schutz des Klimas aussprechen können, kann er nicht nachvollziehen. Schließlich würden die Kosten, die der Klimawandel in Zukunft verursacht, sechsmal höher liegen als jene, die man jetzt zur Vermeidung desselben bräuchte. Weil es an wissenschaftlichen Erkenntnissen in dieser Sache nicht fehle, diagnostizierte Prof. Pörtner ein Bildungsproblem und forderte, den Klimawandel und mögliche Lösungsansätze als Querschnittsthema in allen Schulfächern und auch in den Medien vorzusehen. Nachdem sich die internationale Politik auf Klimaziele verständigt hat, müssen diese nun national umgesetzt werden. Dabei müsse man nun auch „die mitnehmen, die es noch nicht verstanden haben“.