Ralf Kleindiek (SPD), früherer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, wirbt massiv für eine stärkere Vertretung von Frauen in den Vorständen der deutschen Unternehmen. In einer Veranstaltung des niedersächsischen Sozialministeriums sagte er kürzlich, wegen der bundesgesetzlichen Verpflichtung habe man zwar in den Aufsichtsräten eine 30-Prozent-Quote von Frauen erreicht – der weibliche Anteil in den Vorständen und in der zweiten Führungsebene von Unternehmen liege aber nur bei durchschnittlich sechs Prozent.

In den Vorständen der mittleren und größeren Firmen Deutschlands gebe es „mehr Männer mit den Vornamen Thomas und Michael als insgesamt Frauen“, meinte Kleindiek mit Bezug auf eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie einer gemeinnützigen Stiftung. „Das waren in meiner Generation die beliebtesten Vornamen, daher sind Michael und Thomas so häufig“, meinte der 53-jährige Kleindiek. Damit sei „die gesamte Wirtschaft in der Bundesrepublik geprägt von einer einzigen Generation westdeutscher Männer“. Der Sozialdemokrat sieht das als Problem an und plädiert für viel strengere gesetzliche Vorgaben zur Förderung von Frauen in Führungspositionen.