Justizministerium stärkt Aus- und Weiterbildung im Gefängnis
Das Konzept, in der Haft einen Schulabschluss oder eine Berufsausbildung zu machen, zahlt sich für immer mehr Häftlinge aus. Fanden im Jahr 2010 noch 21 Prozent der Gefangenen in Niedersachsen nach Verbüßen ihrer Strafe eine feste Anstellung, so findet mittlerweile fast jeder Zweite direkt nach der Haft einen Job. Besonders gefragt wegen des Fachkräftemangels sind Abschlüsse in der Metallverarbeitung. „Wenn jemand aus diesem Bereich eine Ausbildung hat und etwa ein halbes Jahr vor der Entlassung aus dem Gefängnis steht, bekommen wir schon Anrufe von Firmen“, sagt ein Beamter der Justizvollzugsanstalt Sehnde. Für Justizministerin Barbara Havliza ist das ein Beispiel dafür, dass die Aus- und Weiterbildung im Gefängnis gestärkt werden muss. „Eine feste Anstellung bedeutet eine gesicherte Einkommenssituation, und die wiederum verhilft den ehemaligen Häftlingen zu einer Wohnung und einer geregelten Lebenshaltung“, sagt die Ministerin. 1014 Aus- und Weiterbildungsplätze gibt es zurzeit in den niedersächsischen Gefängnissen, im nächsten Jahr sollen noch einmal 17 Plätze dazukommen.
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