Import statt eigene Ferkel: Zahl der Sauenhalter geht drastisch zurück
In Niedersachsen und auch in ganz Deutschland geben immer mehr Halter von Zuchtsauen auf. Zugleich werden immer mehr Ferkel aus dem Ausland importiert, teilte gestern das Landvolk mit. Demnach ging die Zahl der Schweinehalter von 1999 bis 2016 bundesweit um mehr als 70 Prozent auf rund 37.000 zurück. Bei den Schweinehaltern mit Zuchtsauen ist der Rückgang noch drastischer. Hier gaben im selben Zeitraum fast 80 Prozent auf. Deutschlandweit gibt es nun knapp 12.000. In Niedersachsen sei die Zahl sogar noch stärker zurückgegangen, heißt es vom Landvolk. Immer mehr Ferkel kommen aus dem Ausland. Vor zwanzig Jahren waren es noch knapp 1,7 Millionen. Inzwischen liegt die Zahl bei mehr als zehn Millionen.
Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen, sieht die Ursachen in einer großen Verunsicherung bei den Haltern. „In der Zuchtsauenhaltung bleibt fast kein Stein auf dem anderen: der Ausstieg aus der Ferkelkastration und die höheren Anforderungen an das Tierwohl in den verschiedenen Stallabteilen stellen unsere Landwirte vor unlösbare Probleme“, betont Garbade. „Die Halter bekommen Antworten, die in der Theorie tragen, aber in der Praxis kaum erprobt und nicht umzusetzen sind.“ Zudem hätten die Halter auch über längere Zeit zu wenig Geld für nötige Investitionen verdient.