Die öffentliche Diskussion über die Medienberichterstattung bei furchtbaren Ereignissen wie in Nizza, München oder in der Türkei spiegelt sich auch in den Gremien der Sender wider. Nach Aussagen mehrerer Mitglieder des NDR-Rundfunkrats haben auch dort die Debatten über die Berichterstattung bei solchen Ereignissen deutlich zugenommen. So gebe es unter anderem Diskussionen darüber, ob Laufbänder auf dem Fernsehbildschirm stärker zum Einsatz kommen müssten.

Zugleich habe die Kritik der Zuschauer und Zuhörer stark zugenommen. Ein Mitglied des Rundfunkrats sprach von regelrechten „Petitions-Gewittern“, die den Rundfunkrat erreichten. Vor allem die Tagesschau sei stark im Visier der Kritiker. Man müsste eigentlich mehr Personal einstellen, um der Beschwerden Herr zu werden, heißt es. Das Mehr an Kritik müsse allerdings nicht unbedingt mit einen größeren Zahl an Kritikern einhergehen. Teilweise gewinne man den Eindruck, dass eine Vielzahl von Protestschreiben von immer derselben Kritikergruppe stamme.

Auch Teilnehmer der Versammlung der Niedersächsischen Landesmedienanstalt berichten von einzelnen medienkritischen Debatten. NLM-Direktor Andreas Fischer sagte dem Rundblick, es komme zwar schon eine etwas andere Dynamik in die Diskussion. Allerdings seien sowohl NLM als auch die bundesweite Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) fokussiert auf Einzelfälle bei privaten TV-Sendern, in denen gegen journalistische Grundsätze verstoßen wurde. Es gehe weniger um eine allgemeine Debatte zur Medienberichterstattung. Die gesetzliche Rolle einer externen Aufsicht  sei anders als die der Gremien beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk.