IHK-Chef drängt zum Tempo beim Breitbandausbau
Die Industrie- und Handelskammer in Niedersachsen (IHKN) mahnt eine höhere Geschwindigkeit beim Breitbandausbau im Land an. „Es muss jetzt schnell gehen. Breitband muss flächendeckend zur Verfügung stehen, ansonsten werden wir unser blaues Wunder erleben“, sagt IHKN-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick (Dienstagsausgabe).
Man brauche die digitale Infrastruktur jetzt, ansonsten hinke man hinterher. Unternehmen in unterversorgten Gebieten hätten bereits heute einen klaren Standortnachteil. Und auch für Schulen und Hochschulen seien die Breitbandanschlüsse wichtig, das habe sich jetzt in der Corona-Krise gezeigt.
Nach Meinung der Kammer bremst derzeit vor allem die sogenannte Aufgreifschwelle den Ausbau. Noch bis Ende des Jahres ist überall dort eine Förderung möglich, wo noch keine Bandbreite von 30 Megabit pro Sekunde (Mbit) existiert, ab dem kommenden Jahr wird die Schwelle auf 100 Mbit erhöht. Erst ab 2023 soll die Schwelle ersatzlos entfallen. Dabei sind bereits heute 30 Mbit für manche Privathaushalte zu wenig, für Unternehmen absolut keine Option.
Es sei ein großes Ärgernis, dass es dem Bund in den Verhandlungen mit der EU nicht gelungen sei, die Aufgreifschwelle bereits früher entfallen zu lassen, heißt es bei der IHKN. Niedersachsen, dem die Kammerexperten im Grunde eine gute Arbeit beim Breitbandausbau bescheinigen, werde wie auch andere Bundesländer dadurch ausgebremst.
Mehr zum Thema morgen im Politikjournal Rundblick – kostenloses Probe-Abo hier.