Igor K. in der MHH: So reagiert die Landespolitik
Marco Genthe, FDP-Innenpolitiker, hat Konsequenzen nach der Behandlung des mutmaßlichen Mafia-Vertreters Igor K. in der MHH gefordert. K. war in Montenegro angeschossen worden, wird in der MHH behandelt und genießt massiven Polizeischutz – da er bedroht wird. Er wird nicht mit Haftbefehl gesucht und kann sich nach deutschem Recht hierzulande ungehindert aufhalten. Genthe meinte jetzt, dass man nicht der Allgemeinheit die Kosten des Polizeieinsatzes aufbürden dürfe, von K. müsse eine Erstattung gefordert werden. Dabei sei sicherzustellen, dass K. keine Gelder aus illegalen Geschäften dafür einsetzt.
Der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Dirk Toepffer hielt der Leitung der MHH schwere Fehler vor, da sie die Stellen des Landes viel zu spät und unzureichend über die Anwesenheit von K. unterrichtet und damit Patienten wie Beschäftigte der Klinik einer großen Gefahr ausgesetzt habe. Mit seinen Verletzungen hätte K. laut Toepffer auch im Justizkrankenhaus Lingen oder direkt in Montenegro behandelt werden können.
Die SPD-Sozialpolitiker Thela Wernstedt sagte: „Nicht akzeptabel ist die Entscheidung der MHH, diesen Patienten selektiv aus dem Ausland kommen zu lassen, weil damit die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter gefährdet wird. In der Güterabwägung ist die Sicherheit der Mitarbeiter höher zu bewerten als eine selektive Patientenbehandlung. Es gibt auch in Montenegro Kliniken, die schwerverletzte Patienten behandeln können und wo diese ebenfalls von der Polizei beschützt werden können.“