Hubertus Heil kandidiert doch
Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister, hat von seiner ursprünglichen Absicht, sich vom Vorsitz des SPD-Bezirks Braunschweig zurückzuziehen, Abstand genommen. Überraschend will er sich am kommenden Sonnabend beim Bezirksparteitag nun doch für eine neue zweijährige Amtszeit bewerben.
Vorausgegangen waren intensive Beratungen der SPD-Spitzen, mit Heils Verzicht auf den Verzicht wird nun eine Kampfabstimmung zwischen dem Landtagsabgeordneten Christo Pantazis (Braunschweig) und dem von Heil zunächst als Nachfolger protegierten Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs (Wolfsburg) vermieden. Dies war offenbar auch das Ziel der niedersächsischen SPD-Spitze, die eine Zerreißprobe in der Braunschweiger SPD verhindern wollte. Beide Politiker gelten als Nachwuchstalente, die Niederlage hätte einen von beiden wohl erheblich beschädigt.
Für Heil ist seine neue Entscheidung gleichwohl nicht ohne Risiko, da in der Partei ein offenes Geheimnis ist, dass er längst seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin und Potsdam verlegt hat und deshalb keine große Neigung auf die Leitung der Parteiarbeit im Bezirk mehr verspürt hatte. Geplant ist nun für die Vorstandsneuwahl, dass sowohl Pantazis als auch Mohrs, die bisher beide Beisitzer im Bezirksvorstand waren, zu Stellvertretern des Vorsitzenden gewählt werden sollen.