In der Corona-Krise haben sich am Montag die Blicke auf die niedersächsischen Schlachthofbetriebe gerichtet. Nachdem in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen am Wochenende bekannt geworden war, dass sich gerade Mitarbeiter fleischverarbeitender Betriebe mit dem Corona-Virus angesteckt hatten, sind am Montag auch im Emsland drei Fälle von Infizierten aufgefallen.

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Claudia Schröder, Vizechefin des Krisenstabs sagte, man werde nun eine „klare Teststrategie fahren“, also versuchen, im Umfeld des Betriebes die möglichen Kontaktpersonen systematisch zu untersuchen. Die Branche ist in Niedersachsen recht groß, es gibt 183 Betriebe mit insgesamt 20.000 Mitarbeitern.

Wenn Mitarbeiter positiv getestet wurden, müssen vermutlich alle Mitbewohner in den Sammelunterkünften unter Quarantäne gestellt werden. Inwieweit im Zuge einer Überprüfung auch die Schlachthöfe schließen müssen, ist laut Schröder in jedem Einzelfall gesondert zu beurteilen. Das hänge davon ab, wie die Abstands- und Kontaktverbote am Arbeitsplatz beachtet worden sind oder nicht.

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Miriam Staudte, Vize-Fraktionschefin der Grünen im Landtag, sprach von „seit langem bekannten und absehbaren Problemen“ in den Schlachthöfen. „Entscheidend ist, dass die Unterbringung in Einzelzimmern zur Pflicht wird. Die Kommunen müssen vom Land ausreichend ausgestattet werden, um die Umsetzung der Vorgaben auch tatsächlich kontrollieren zu können“, sagte Staudte. Die Landesregierung habe bei den Schlachthof-Beschäftigten und deren Unterbringung in Sammelunterkünften trotz vieler Mahnungen wochenlang weggeschaut.