Liebe Niedersachsen,

während die Kartoffel als das deutscheste Gemüse überhaupt gilt, erfreut sich die Süßkartoffel (vor allem in Form von Süßkartoffel-Pommes) ja seit einiger Zeit des Rufes, eine wirklich hippe, moderne Sättigungsbeilage zu sein. Bei den Freunden der vielen Burger-Läden wird es deshalb wohl Begeisterung auslösen, dass die Süßkartoffel in Niedersachsen auf dem Vormarsch zu sein scheint.

Denn in Zeiten des Klimawandels müssen sich die Landwirte hin und wieder was Neues einfallen lassen. Neben Süßkartoffeln liegen da übrigens auch Sojabohnen stark im Trend, die könnten dann ja zum vegetarische Burger-Pattie werden. (Wie sich die Landwirtschaft in Niedersachsen sonst so auf den Klimawandel einrichtet, lesen Sie heute im Rundblick, allerdings nur im Abo.)

Aber keine Sorge, liebe Traditions-Kost-Genießer: „Niedersachsen ist mit weitem Abstand Kartoffelland Nummer Eins in Deutschland“, sagte gestern Gerhard Schwetje, der Präsident der Landwirtschaftskammer. Bei der Vorstellung der diesjährigen Erntebilanz konnte er verkünden, dass zwar vieles mies läuft, die Kartoffelfelder aber größer werden.

Hat er? Hat er nicht? Er hat nicht. Diesmal ist das Dzienus-Zitat frei erfunden! – Foto: GettyImages/nkw/Grüne Jugend Niedersachen

„Oh Mist“, denkt da wahrscheinlich Timon Dzienus, Vorsitzender der Grünen Jugend in Niedersachsen. „Noch mehr Kartoffeln!“, ruft er vielleicht aus und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Dzienus hält nämlich offensichtlich nicht viel von gut bürgerlicher Küche: Kartoffeln (Deutschen), Würstchen (Männer) und Lauch (schlaksige weiße Jungs):

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Seit dem Wochenende zankt sich der angriffslustige Chef der Grünen Jugend Niedersachsen gefühlt mit der gesamten Jungen Union. Grund dafür ist ein Tweet des Jungpolitikers zum Verhältnis der Grünen zur Vaterlandsliebe:

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Für eine ausgewogenere Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte wirbt nun ein Mann, der nach einigen Jahren Pause auf die politische Bühne Niedersachsens zurückkehrt: Der frühere Regierungssprecher Franz-Rainer Enste ist neuer Antisemitismus-Beauftragter des Landes:

Enste, neuer Antisemitismus-Beauftragter des Lande rechts im Bild), wird im Gästehaus der Landesregierung vorgestellt. – Foto: kw

Bei seiner Vorstellung gestern im Gästehaus der Landesregierung sagte er: Die Anknüpfung an die Vergangenheit (also die deutsche Geschichte zwischen 1933 und 1945) geschehe nicht, „um den Geist zu beschweren, sondern um den Verstand zu erhellen.“ Für sein Wirken wünschen wir ihm alles Gute und viel Erfolg! Mehr dazu lesen heute im Rundblick (aber leider nur im Abo).

Ich wünsche Ihnen einen vollwertigen Mittwoch

Niklas Kleinwächter