Hermann Grupe, Vorsitzender des Agrarausschusses des Landtags, hat einen Bericht zur Ausbreitung der Geflügelpest entgegengenommen. Die zuständige Mitarbeiterin des Landwirtschaftsministeriums warnte vor einem „EU-weit sehr dynamischen“ Infektionsgeschehen mit dem gefährlichen Krankheitserreger H5N8. Im Herbst war die Krankheit über Zugvögel nach Deutschland eingeschleppt worden, inzwischen war auch wiederholt Hausgeflügel betroffen. Von deutschlandweit 503 registrierten Ausbrüchen bei Wildvögeln entfielen 58 Fälle auf Niedersachsen. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein enormer Anstieg. Dabei sei diese Fallzahl nur die Spitze des Eisbergs, sagte die Ministeriumsmitarbeiterin. Zahlreiche tote Tiere konnten nicht untersucht werden. Insgesamt sind zwölf Bundesländer betroffen. In Geflügelställen wurden in Deutschland insgesamt 45 Ausbrüche festgestellt, 25 davon in Niedersachsen. Besonders stark betroffen sind die Landkreise Cloppenburg und Vechta, weil es dort eine besonders hohe Dichte von Geflügelbetrieben gibt. 283.000 Tiere mussten bereits getötet werden. Die Entschädigung für die die Tötung und Entsorgung beträgt mehr als acht Millionen Euro. Das Land Niedersachsen übernimmt davon mehr als drei Millionen Euro, den Rest die Tierseuchen-Kasse. Rund um die betroffenen Gebiete wurden Sperr- und Beobachtungsgebiete errichtet. Dort ist es verboten, tierische Produkte (also etwa Kot) auf den Feldern zu verteilen. In den Regionen mit einer besonders hohen Geflügelbetrieb-Dichte wurde den Betreibern untersagt, innerhalb von 30 Tagen nach Räumung der Ställe wieder Tiere aufzunehmen.