Heil sorgt für Unmut in eigener Partei
Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister und scheidender Vorsitzender des SPD-Bezirks Braunschweig, hat den Zorn einiger Parteifreunde aus dem Braunschweiger Land auf sich gezogen. Heil hatte vergangenen Freitag in der Bezirksvorstandssitzung überraschend seinen Verzicht auf eine neue Kandidatur als Bezirksvorsitzender für den Parteitag noch in diesem Monat verkündet.
In der gleichen Sitzung war dann sofort der 34-jährige Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs, Sohn des Wolfsburger Oberbürgermeisters, als Nachfolgekandidat genannt und umgehend auch nominiert worden. Anschließend informierte Heil die lokale Presse. Das hat, wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet, erheblichen Unmut in den SPD-Unterbezirksverbänden Braunschweig und Wolfenbüttel ausgelöst. An der Spitze beider Verbände sitzen zwei Vize-Fraktionschefs der Landtagsfraktion, Christo Pantazis (Braunschweig) und Marcus Bosse (Wolfenbüttel), die jeder für sich auch Ansprüche auf den Bezirksvorsitz hätten formulieren können – und dies womöglich auch noch tun werden. Da sie aber – angeblich – von Heils Rückzug und der gleichzeitigen Nominierung von Mohrs überrascht wurden, ist die Stimmung im SPD-Bezirk getrübt. In einer Erklärung teilte der Vorstand des SPD-Unterbezirks mit, dass man sich zunächst einen Informationsaustausch über die Folgen von Heils Verzicht „mit den Mitgliedern der Partei und in ihren Unterbezirken“ gewünscht hätte, bevor schon der Nachfolgekandidat festgelegt und öffentlich verkündet wird. Der „frühzeitige Gang an die Medien“ (gemeint ist Heil persönlich) habe diesem Prozess vorgegriffen – und stoße „auf unser Unverständnis und Kritik“.