Hält das Umweltministerium Informationen zu Wolfsrissen zurück?
Die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag wirft dem Umweltministerium Intransparenz im Umgang mit Wolfsangriffen auf Nutztiere vor. Laut Antwort des Ministeriums auf eine „kleine Anfrage“ des Abgeordneten Alfred Dannenberg (AfD) heißt es, dass in einer „internen Datenbank“ Informationen zu Herdenschutzmaßnahmen und Umzäunung auch bei Angriffen auf Pferde und Rinder zusammengetragen werden. Aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ würde man allerdings nur einen reduzierten Datensatz veröffentlichen – auch deshalb, um die Identität der betroffenen Tierhalter zu schützen. Dannenberg hält dagegen: „Diese Informationen sind aber entscheidend, um das Jagdverhalten der Wölfe, die Großtiere angreifen, einzuschätzen.“
Umweltministerium: Anzahl der Schafe steigt in Niedersachsen
Auf Nachfrage des Politikjournals Rundblick führte das Umweltministerium nun zudem weiter aus, dass die Informationen zu Herdenschutzmaßnahmen bei Großtieren bei den Entschädigungszahlungen keine Rolle spielten: Nach aktueller Regelung gilt der Herdenschutz bei Pferden und Rindern durch die Herde selbst als gewährleistet, Zäune sind dabei nicht vorausgesetzt. Bei Angriffen auf Schafe werde auf die Herdenschutz-Arten öffentlich hingewiesen, weil sie für die Hilfszahlungen relevant seien. Das Umweltministerium stellte in der Beantwortung der „kleinen Anfrage“ zudem klar, dass die Anzahl der Schafe im Land seit 2014 gestiegen ist. Laut Tierseuchenkasse waren es 2014 noch 228.512 Schafe, 2022 dann 237.415 Tiere. Die Anzahl der Schafsbestände ging im selben Zeitraum allerdings zurück von 11.949 auf 11.735 Herden.
Dieser Artikel erschien am 13.02.2023 in der Ausgabe #026.
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