Hans-Dieter Haase, Landtagsabgeordneter der SPD aus Emden, will bei der nächsten Landtagswahl nicht erneut kandidieren. Das erklärte der 61-Jährige – und versicherte, den Entschluss schon vor längerer Zeit gefasst zu haben. Die Emder SPD hatte am 11. September eine dramatische Niederlage bei der Kommunalwahl erlitten und in ihrer Hochburg Emden mehr als 20 Prozentpunkte verloren. Gewinner war eine Wählergemeinschaft, die aus dem Protest gegen den Neubau eines modernen zentralen Krankenhauses in Ostfriesland entstanden war. Der Jurist und frühere Oberregierungsrat Haase, der seit 1998 im Landtag sitzt, hatte sich zu seiner künftigen kommunalpolitischen Rolle bisher nicht geäußert. Jetzt kündigte er an, auch den Fraktionsvorsitz der SPD im Rat der Stadt Emden niederlegen zu wollen. Der frühere SPD-Landesvorsitzende Johann Bruns (84) hatte kürzlich öffentlich die SPD zur Erneuerung aufgerufen. Die Niederlage in Emden sei „völlig einmalig“, ein Neuanfang sei nötig und eine „Verjüngung“. Die Zeiten des „geborenen Mandates“, in der lange vorher intern ausgewählte Politiker von langer Hand für die Nachfolge auserkoren werden, sei jetzt „vorbei“, hob Bruns hervor.