Anja Piel, Fraktionschefin der Grünen im Landtag, hat mit ihrer überraschenden Kandidatur für den Grünen-Bundesvorsitz ein Signal für den linken Flügel in ihrer Partei abgegeben. Die 52-Jährige, die aus Lübeck stammt und in Fischbeck (Kreis Hameln-Pyrmont) lebt, will Ende des Monats beim Bundesparteitag in Hannover für die Nachfolge des bisherigen Führungsduos Cem Özedemir und Simone Peter antreten. Beide bisherigen Vorsitzenden kandidieren nicht wieder, als Kandidaten hatten sich bisher der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck, der eher dem Realo-Flügel zugerechnet wird, und die im Realo-Flügel verortete brandenburgische Bundestagsabgeordente Annalena Baerbock gemeldet.

https://soundcloud.com/user-385595761/grunen-parteitag-erhobener-zeigefinger-soll-der-vergangenheit-angehoren

Mit Piel kommt nun eine Bewerberin hinzu, die klar im linken Lager verankert ist. Da Peter nicht wieder antritt und der linke Flügel der Grünen unbedingt in der engeren Führung verankert sein will, sind Piels Chancen nicht schlecht. Die bisherige Fraktionschefin der Grünen im Landtag gilt auch als ausgleichend und vermittelnd, ihr wird deshalb auch zugetraut, flügelübergreifend Anhänger zu gewinnen.

So könnte die Zeitungsanzeige von Anja Piel-Fans aussehen – Foto: MB. / Grüne Fraktion Nds.