Herrenhäuser Wirtschaftsforum 2016 in Hannover - Foto: MB.[/caption]
Der Vize-Präsident des EU-Parlaments Alexander Graf Lambsdorff (FDP) sagte, die Politik brauche Ehrlichkeit, Entschlossenheit und Emotion. „Wir brauchen die Ehrlichkeit, zu sagen, Globalisierung ist ein unglaublicher Wohlstandsmotor, aber dadurch bricht in der Gesellschaft nicht automatisch die Gerechtigkeit aus. Wir müssen Globalisierung so gestalten, dass keine Bevölkerungsgruppen abgehängt werden“, forderte Lambsdorff. „Die Politik müsse auch ehrlich sagen, dass sie nicht immer einfache, schnelle und billige Lösungen liefern könne. Das machen nur die Populisten.“ Zugleich müsse die gesamte demokratische Mitte entschlossen gegen die Populisten von links und rechts „anarbeiten“ und die Werte der Marktwirtschaft und Demokratie gegen Angriffe verteidigen. Und man könne auch emotional argumentieren. „Wenn wir Wachstum haben, dann haben Menschen im krisengeschüttelten Südeuropa auch wieder eine Perspektive für ihr Leben“, erklärte Lambsdorff.
Niedersachsenmetall-Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt sagte in seiner Rede, Politik müsse führen und von festen Grundsätzen geprägt sein. „Und sie darf nicht beliebig wirken und schon gar nicht so sein.“ Schmidt kritisierte scharf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank als „reine Symptomkur“. Sie löse kein einziges Strukturproblem in Europa und werfe eherne, bewährte Grundsätze über Bord. Wenn sich Ökonomen schon darüber wunderten, wie solle da noch der vielbeschworene „kleine Mann“ Verständnis dafür aufbringen, fragte Schmidt.

