Gewerkschaften demonstrieren für international wettbewerbsfähigen Industriestrompreis
Jörg Hofmann (IG-Metall), Michael Vassiliadis (IGBCE) und Robert Feiger (IG-BAU) haben für den Donnerstag zu einem bundesweiten Aktionstag für einen international wettbewerbsfähigen Industriestrompreis aufgerufen. Geplant sind mehrere Dutzend öffentliche und betriebsöffentliche Aktionen sowie Kundgebungen. In Niedersachsen stehen dabei die Stahlwerke im Fokus. Vor dem Haupttor der Georgsmarienhütte GmbH wird Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet, vor dem Betriebsgelände der Peiner Träger GmbH treffen Wirtschaftsminister Olaf Lies (ebenfalls SPD) und IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger aufeinander.
„Die Bundesregierung muss beim Industriestrompreis lenkend eingreifen.“
Die Gewerkschaften warnen davor, dass die energieintensive Industrie in Deutschland mittel- bis langfristig vor dem Aus stünde, falls die Energiepreise nicht deutlich sinken. „Die Bundesregierung muss beim Industriestrompreis lenkend eingreifen. Sonst drohen die Stahlerzeugung, die Aluminiumindustrie und weitere energieintensive Branchen über kurz oder lang aus Deutschland zu verschwinden“, sagt der IG-Metall-Bundesvorsitzende Hofmann. IG-BAU-Chef Feiger sieht insbesondere die Kalk- und Zementindustrie in Gefahr. Bei der IGBCE hätten alle Branchen einen besonders hohen Energiebedarf, so Vassiliadis. Gleichzeitig stünden die Unternehmen am Anfang nahezu aller industriellen Wertschöpfungsprozesse. „Wenn sie aufgrund hoher Stromkosten Anlagen schließen und Produktion verlagern, ist das der erste Schritt zur Deindustrialisierung Deutschlands“, warnt der IGBCE-Chef.
Dieser Artikel erschien am 07.03.2024 in der Ausgabe #044.
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