Gericht stoppt Wolf-Abschüsse: Grüne freuen sich über „Rote Karte“ gegen Lies
Christian Meyer, naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, fordert nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Oldenburg ein sofortiges Moratorium für alle Wolfsabschüsse. „Die willkürliche Jagdpraxis des SPD-Umweltministers mit bislang sechs Fehlabschüssen ist damit auf ganzer Linie gescheitert“, kommentiert Meyer das aus seiner Sicht klare Urteil gegen die „offensichtlich rechtswidrige Genehmigungspraxis des Landes“.
Die Richter hatten die „zielgerichtete letale Entnahme“ von Wölfen aus den Rudeln „Schiffdorf“ und „Garlstedt“ in den Landkreisen Cuxhaven und Osterholz auf Eilantrag von zwei Tierschutzvereinen gestoppt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) habe das streng auszulegende Tötungsverbot „in unzulässiger Weise erweitert“, hieß es. Außerdem ist für das Gericht nicht erwiesen, dass bei den Wölfen aus dem Rudel „Garlstedt“ das „Überwinden von Schutzvorkehrungen zum erlernten und gefestigten Jagdverhalten gehört“.
Die Grünen wollen außerdem daher Beschwerde bei der EU-Kommission einlegen und ein Vertragsverletzungsverfahren gegen das Land Niedersachsen anregen. „In keinem anderen Bundesland werden so viele Wölfe erschossen wie in Niedersachsen. Kein einziger war in der Amtszeit von Minister Lies ein gesuchter Problemwolf“, sagt Meyer.
Dieser Artikel erschien am 24.03.2022 in der Ausgabe #056.
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